- vor 3 Tagen

Jesus lehrte seine Jünger, wie man wirksam betet, indem er ihnen ein Gleichnis von einem Richter und einer verzweifelten Witwe erzählte. Der Richter hatte keine Beziehung zu Gott und fürchtete sich nicht davor, für seine Taten gerichtet zu werden; er kümmerte sich wenig um Gott oder die Menschen (V. 4) und zeigte keinen Respekt gegenüber denen, über die er zu richten hatte. Nachfolgend sind die Worte Christi wiedergegeben:
1Da erzählte Jesus seinen Jüngern ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, dass sie immer beten und nicht aufgeben sollten. 2Er sagte: „In einer bestimmten Stadt gab es einen Richter, der weder Gott fürchtete noch sich um Menschen kümmerte. 3Und in dieser Stadt lebte eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und ihn bat: ‚Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher!‘ 4Eine Zeit lang weigerte er sich. Aber schließlich sagte er sich: „Auch wenn ich Gott nicht fürchte und mich nicht um Menschen kümmere, 5so werde ich doch dieser Witwe Recht verschaffen, damit sie mich nicht schließlich mit ihrem Kommen zermürbt!“ 6Und der Herr sprach: „Hört, was der ungerechte Richter sagt. 7Wird Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm rufen, nicht Recht verschaffen? Wird er sie immer wieder vertrösten? 8Ich sage euch: Er wird ihnen Recht verschaffen, und zwar schnell. Wenn aber der Menschensohn kommt, wird er dann noch Glauben auf der Erde finden?“ (Lukas 18,1-8).
Vielleicht war dieser Beamte ein Richter in der Region, in der Jesus diese Worte sprach, ernannt von Herodes oder den Römern, oder er war ein typisches Beispiel für einen tyrannischen Richter aus der Zeit Jesu. Die Position dieses Richters gab ihm die Freiheit, seine eigenen Ziele zu verfolgen, wie er es für richtig hielt.
Der Herr sprach dann von einer armen, hilflosen Witwe in einer verzweifelten Lage, die keine Familie hatte, die ihr helfen konnte. Wir erfahren nicht, wie sie betrogen wurde, aber der Richter stand zweifellos auf der Seite ihres Gegners, da die Witwe keine Mittel hatte, ihre Ansprüche geltend zu machen. Ihre einzige Möglichkeit war, das einzige Mittel einzusetzen, das ihr zur Verfügung stand – Beharrlichkeit. Ihr ständiges Flehen und Bitten war ihre einzige Hoffnung, die Gerechtigkeit zu erlangen, die ihr zustand. In Vers 3 heißt es, dass sie „immer wieder kam“. Sie ließ sich nicht durch ständige Ablehnungen und Zurückweisungen entmutigen. Ich stelle mir vor, wie sie morgens und abends zum Gerichtsgebäude kam. Jedes Mal, wenn der Richter auf den Markt ging, folgte sie ihm und argumentierte beharrlich für ihren Fall. Ihre aufrichtige Leidenschaft löste Gespräche aus, und die Leute fragten sich, ob der Richter sich zu Unrecht auf die Seite der anderen Partei gestellt hatte. Ich bin sicher, dass sie ihn in Verlegenheit brachte, als die Leute von ihrer Notlage erfuhren. Schließlich gab der ungerechte Richter ihr nach, nicht wegen der Stärke ihrer Argumente, sondern weil sie ihn nicht in Ruhe ließ. Ihre geduldige Beharrlichkeit zermürbte ihn!
In Vers 5 beschreibt Jesus die Wirkung der Bitte der Witwe auf die Gedanken des Richters mit dem griechischen Wort „hypōpiazē“, das im Deutschen mit „mich zermürben“ übersetzt wird, aber wörtlich „ein blaues Auge verpassen“ bedeutet. Die Witwe schlug ihn im übertragenen Sinne, nicht körperlich, mit ihrer beharrlichen Leidenschaft und ihren flehentlichen Worten. Der gleiche Begriff wird vom Apostel Paulus verwendet, um seine Gewohnheiten der Selbstdisziplin zu beschreiben: „Ich aber züchtige (hypōpiazē) meinen Leib und halte ihn in Zucht, damit ich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst verworfen werde“ (1. Korinther 9,27). Möglicherweise dachte der ungerechte Richter, sie würde ihm ein blaues Auge verpassen! Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sein Ruf Schaden nahm und er ein blaues Auge davontrug. Es könnte auch symbolisch für seinen Schlafentzug stehen. Er war erschöpft, und es war einfacher, ihrer Bitte nachzugeben.
Dieser Richter steht in scharfem Kontrast zu dem heiligen Gott, dem wir dienen. Jesus wendet dies so an: Wenn schon dieser ungerechte Richter einem beharrlichen Bitten nachgibt, wie viel mehr wird dann der Richter der ganzen Erde schnell Gerechtigkeit walten lassen?
Als Edmund Gravely am Steuer seines Kleinflugzeugs starb, während er vom Flughafen Rocky Mount-Wilson in North Carolina nach Statesboro, Georgia, flog, hielt seine Frau Janice das Flugzeug zwei Stunden lang in der Luft. Als das Flugzeug die Grenze zwischen South Carolina und North Carolina überquerte, funkte sie um Hilfe: „Hilfe, Hilfe, kann mir jemand helfen? Mein Pilot ist bewusstlos.“ Die Behörden, die ihren Notruf empfingen, konnten sie während des Fluges nicht über Funk erreichen, da sie ständig den Kanal wechselte. Schließlich gelang Frau Gravely eine harte Landung, und sie kroch 45 Minuten lang, um eine Farm zu erreichen, wo sie Hilfe finden konnte. Gottes Volk ruft oft zu ihm um Hilfe, wechselt aber den Kanal, bevor seine Botschaft durchkommt. Es wendet sich an andere Quellen, um Hilfe zu erhalten, und sucht Rat bei Menschen statt bei Gott. Wenn du Gott um sein Eingreifen bittest, bleibe im Gebet beharrlich und wechsle nicht den Kanal! Warte auf seine Antwort und richte deinen Blick weiterhin auf ihn. Keith Thomas
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